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Der Sinclair ZX81

war ein richtiger Computer: BIOS, Betriebssystem und Basic - alles im ROM - der konnte nix ‚vergessen'.


In den frühen 80ger Jahren erstand ich meinen ersten Computer - einen ZX81. Etwa doppelt so groß wie ein Taschenrechner - aber schon ein richtiger Computer mit einem eigenen Betriebssystem plus Basic als Programmiersprache und einer Folientastatur mit übersichtlichen 40 Tasten.

Weil das Gerät eine keilförmige Form hatte, nannten ihn Spötter auch Türstopper.

Der Speicher (RAM) war in der Grundausstattung 1 KiloByte ‚groß' - davon hat der Bildschirm (der kannte nur 2 Farben - Schwarz und Weiß) schon ca. 750 Bytes beansprucht. Der 1KB-Speicher reichte nicht um den Bildschirm mit seinen 22 Zeilen und 32 Zeichen pro Zeile "vollzuschreiben" - ‚Speicher voll' stand dann als Fehlermeldung auf dem Fernsehschirm (Monitor kannte das Gerät nicht).

Eigentlich hatte der Bildschirm 24 Zeilen - die letzten beiden waren ‚Systemzeilen'- zuständig für die Eingabe (Input) und Fehlermeldungen (siehe oben).
Die erste Speichererweiterung: Chip aushebeln und durch einen 2 KByte RAM ersetzten - Wahnsinn - doppelt so groß aber reicht auch nicht - ein 32 KB-Block wurde am ZX81 angesteckt und die Meldung ‚Speicher voll' kam nicht mehr. Einen Grafikprozessor gab es auch nicht - das hat alles die 8-Bit-CPU (Z80A) erledigt.

Die Programme
In stundenlanger mühevoller Arbeit haben wir zu zweit die Listings aus den Fachzeitschriften eingetippt. Karin hat vorgelesen und ich getippt.

Bei der Eingabe der Listings kam es denn auch schnell mal zu Tippfehlern.


Im Gegensatz zu Basic:

(z.B.)

. .
120 If A=10 GOTO 150
130 IF A=20 GOTO 300
. .

war die Eingabe bei Maschinensprache:

(z.B.)

. .
120 POKE 15204, 124
130 POKE 15205, 201
. .

völlig unverständlich.

Wurde z.B. statt ‚124' ein anderer Wert eingetippt. stürzte das Programm ohne Fehlermeldung ab - wurde vorher nix gesichert (auf Kassette gespeichert) - konnten wir von VORNE alles neu eintippen. Im anderen Fall konnte das Programm von Kassette geladen werden - und die Fehlersuche begann. Es war alles noch echt Handarbeit. Auch bei der Eingabe bekam der ZX manchmal ohne Vorwarnung ein ‚Blackout'- er stürzte ab - alle Arbeit für die Katz.

Die Festplatte gab es noch lange nicht - Disketten auch nicht - oder der Zetty kannte Disketten nicht (!?) - die Programme wurden mit einem Kassettenrecorder gespeichert und mussten von Kassette auch wieder geladen werden. Für ein 16 KB großes Programm brauchte man ca. 16 Minuten zum Speichern bzw. Laden. Da das Speichern/Laden nicht immer geklappt hat, wurde die Zeit dann schnell mal verdoppelt - so konnte man dann zwischendurch andere Dinge erledigen - oder sich einfach nur ärgern.

Computerviren kannte ich damals noch nicht - das Internet gab es nicht und daher saß das "größte Virus" an der Tastatur.

Mehr Infos: ZX81.de
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